Der Beagle
Grundlegendes zur Rasse
Allgemeines Erscheinungsbild
Der Beagle ist laut Standard "ein robuster, kompakter Hund, vermittelt
den Eindruck von Qualität, ohne grob zu wirken".
Sein Haarkleid ist kurz, dicht und wetterbeständig (Stockhaar) und kann
jede anerkannte Houndfarbe haben (Ausnahme Leberbraun). Die einzige
Bedingung ist die weiße Rutenspitze.
Die Größe des Beagles soll zwischen 33 und 40 cm betragen, das Gewicht ist nicht festgelegt,
liegt aber erfahrungsgemäß zwischen 10 und 18 kg.
Charakter
Im Rassestandard sind das Wesen und das Temperament des Beagles wie folgt festgelegt:
"Ein fröhlicher Hund, dessen wesentliche Bestimmung es
ist zu jagen, vornehmlich Hasen, indem er der Fährte folgt,
unerschrocken, äußerst lebhaft, mit Zähigkeit und
Zielstrebigkeit. Aufgeweckt, intelligent und von
ausgeglichenem Wesen. Liebenswürdig und aufgeweckt,
ohne Anzeichen von Angriffslust oder Ängstlichkeit."
Dem ist im Prinzip nichts weiter zuzufügen, alle
wesentlichen Eigenschaften sind erwähnt, es fehlen
lediglich die Verfressenheit und der Dickschädel. Des
weiteren sind Beagle ursprünglich selbständig (ohne
direkten Kontakt zum Jäger) jagende Hunde. Diese Selbständigkeit stellen sie dann auch täglich
unter Beweis, wenn sie ihrer Nase folgen und die Ohren auf
Durchzug stellen, sowie einen Befehl nicht prompt ausführen,
sondern erstmal abwarten, ob es denn wirklich sein muss, sich
z.B. in dieses eklig nasse Gras zu legen.
Auch die Bezeichnung "aufgeweckt" wird im Standard nicht
umsonst zweimal erwähnt; diese Hunde sind absolut neugierig
und müssen wortwörtlich ihre Nase überall rein stecken.
Entsprechend ihres Meutehund-Wesens sind Beagle überaus
gesellig und bleiben ungern lange allein.
Der Beagle ist geeignet für ...
...alle aktiven Menschen, die sich gerne und viel draußen aufhalten und bewegen
und bereit sind, seinen Ansprüchen gerecht zu werden. Wird er körperlich und
geistig ausgelastet, passt er sich jeder Lebenssituation an, sei es bei einer
alleinstehenden Person oder einer Großfamilie, Hauptsache er ist mit von der
Partie.
Haltung
Eines möchte ich gleich zu Anfang betonen: eine Haltung im Zwinger ist
ausgeschlossen, der Beagle braucht 100%igen Familienanschluss.
Ich vertrete auch die Ansicht,dass der Beagle schon gewisse Ansprüche an
eine artgerechte Haltung stellt und nicht unbedingt ein Anfängerhund ist (was
letztendlich an der Einstellung des frischgebackenen Beaglebesitzers liegt).
Dem Ersthundbesitzer empfehle ich, mit seinem Beagle eine Welpengruppe und anschließend
die Hundeschule zu besuchen. Ein gut erzogener Beagle ist schon eine Herausforderung und
erfordert ein bestimmtes Maß an Kenntnissen und Erfahrung. Was seine Erziehung angeht, so
spricht für den Beagle seine schnelle Auffassungsgabe und seine Affinität zu Futter jeder
Art verbunden mit der Neugier und einer großen Begeisterungsfähigkeit, er ist also prinzipiell
leicht zu motivieren. Schwierig wird es durch seinen Jagdtrieb, dem Dickkopf und der
Tatsache, dass er sich meist leicht ablenken lässt, frei nach dem Motto: das da hinten ist ja
viel interessanter. Und auch wenn die Rasse als sehr verträglich gilt, sozialisiert sich auch ein
Beagle nicht von alleine. Als Hund ist er ein Rudeltier, das wissen will, wo sein Platz in der
Hierarchie ist. Behauptet sich der Mensch nicht als Rudelführer, so bleibt auch einem
friedlichen und liebenswerten Beagle nichts weiter übrig, als die Chefrolle zu übernehmen und
für Ordnung zu sorgen.
Ein anderer wichtiger Aspekt in der
Beaglehaltung ist die Bewegung, die er nicht
genug kriegen kann, bei jedem Wetter. Er ist
dabei offen für alles: normales Spazieren
gehen, laufen am Rad, Begleiter beim Joggen
oder Skaten, sowie toben und spielen.
Hauptsache viel Abwechslung.
Hat er ausreichend Beschäftigung und
Bewegung sind die Wohnverhältnisse absolut
nebensächlich, man merkt ihn in den eigenen
vier Wänden fast gar nicht, es sei denn es tut
sich was in der Küche.
Sein Fell ist problemlos sauber zu halten, muss aber regelmäßig (im Fellwechsel täglich)
gebürstet werden, will man nicht überall Hundehaare haben. Auch dunkle Kleidung ist schnell
von einem Haarfilm bedeckt. Die Pflege mit einer Gumminoppenbürste entfernt aber nicht nur
tote Haare, sondern auch Schmutz und Staub, so dass es sich erübrigt, einen Beagle zu
baden, es sei denn er hat sich selbst parfümiert.
Was die Gesundheit betrifft, so sind Beagle robuste und unempfindliche Hunde. Regelmäßige
Impfungen und Wurmkuren, sowie die Kontrolle von Ohren, Zähnen und Krallen sind ja
selbstverständlich.
Ein Wort noch zum Futter: es hat nichts mit Tierliebe zu tun, seinen Hund mit "Leckereien"
voll zustopfen. Ein zur Schlummerrolle mutierter Beagle ist einfach nur eine arme Kreatur.